( GFD 2/2021) Locatee, der führende SaaS-Anbieter für Workplace Analytics, hat gemeinsam mit YouGov eine repräsentative Umfrage in Deutschland durchgeführt, die verschiedene Aspekte des Homeoffice abfragte. Die Ergebnisse zeigen, wie es aktuell um die Nutzung von Homeoffice-Möglichkeiten bestellt ist, welche Sicherheitsmaßnahmen in Büros getroffen werden, wie Angestellte diese befolgen und wie die deutschen Büroangestellten zu einem verpflichtenden Impfnachweis stehen.
Trotz Homeoffice-Möglichkeit: 66 Prozent der Befragten kommen regelmäßig ins Büro
Auch nach knapp einem Jahr in der Pandemie scheint das Homeoffice für viele Arbeitgeber noch immer eine Hürde darzustellen: Insgesamt haben nur 38 Prozent aller Unternehmen ihren Büromitarbeiter*innen eine uneingeschränkte Heimarbeit während des zweiten Lockdowns seit November ermöglicht. Für weitere 21 Prozent ist dies zumindest in einem begrenzten Umfang an einigen Tagen pro Woche möglich. Allerdings geben 27 Prozent der Befragten an, dass Homeoffice trotz einer generellen Bürotätigkeit nicht möglich ist, während neun Prozent die Arbeit von zu Hause verwehrt wird, obwohl diese machbar wäre.
"Trotz der Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, kommen zwei Drittel der Befragten regelmäßig ins Büro", erklärt Thomas Kessler, CEO von Locatee. "Davon 15 Prozent jeden Tag, 27 Prozent mehrmals in der Woche und 24 Prozent zumindest einmal pro Woche. Die Ergebnisse aus der Studie decken sich auch mit den Erfahrungen, die wir aus den Gesprächen mit unseren Kunden gesammelt haben. Der Bedarf nach sozialer Interaktion ist durch den erneuten Lockdown und die Barrieren des Homeoffice stark angewachsen."
In der Tat ist der persönliche Austausch mit dem Team (20 Prozent) einer der ausschlaggebenden Gründe für die Rückkehr in das Büro. Nur die gesteigerte Produktivität schlägt mit (21 Prozent) minimal höher aus. Der Mangel an einer geeigneten Ausstattung für das Homeoffice (13 Prozent) und einem Sicherheitsgefühl im Büro (Neun Prozent) bilden hingegen die seltensten Gründe.
Verhalten am Arbeitsplatz: Nur 25 Prozent der Büroangestellten halten sich strikt an alle Sicherheitsmaßnahmen
Die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften am Büroarbeitsplatz ist essentiell für die erfolgreiche Bekämpfung der Pandemie. Jedoch geben nur etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten an, dass sich der Arbeitgeber ernsthaft um ihre Sicherheit bemüht und alle Bestimmungen, wie zum Beispiel Abstände einzuhalten und eine Maskenpflicht durchzusetzen, einhält. Dass sich der Arbeitgeber mit den Regeln schwertut, aber versucht, diese einzuhalten, sagen 31 Prozent der Befragten. Immerhin ignorieren lediglich sieben bzw. ein Prozent die meisten oder alle Regeln.
Der Blick auf die Arbeitnehmerseite zeigt, dass sich 25 Prozent der Kolleg*innen die ganze Zeit an die Regeln halten. 52 Prozent befolgen diese meistens, acht Prozent manchmal und sechs Prozent der Befragten ignorieren Regeln manchmal (3 Prozent) oder meistens (3 Prozent).
Nur 60 Prozent der Büros beachten behördliche Schutzmaßnahmen
Die Studie zeigt, dass nur 60 Prozent der Büros derzeit die behördlichen Schutzmaßnahmen umsetzen. Zumindest setzen drei von vier (73 Prozent) Unternehmen auf die Versorgung mit Masken und Desinfektionsspray. Viele scheinen aber zu glauben, dass mit Desinfektionsmittel, Mindestabstand und Infotafeln bereits alles getan sei, um die Sicherheit der Mitarbeiter*innen zu garantieren.
Zwar ergaben weitere Ergebnisse der Studie, dass jedes zweite Büro (48 Prozent) auf Aufklärung durch Informationsmaterial in Form von Aufklebern am Waschbecken und Infotafeln oder auf ein Verbot für Treffen mit externen Personen am Arbeitsplatz (44 Prozent) setzt, aber vor allem die Nutzung von technischen Hilfsmitteln zeichnet ein besorgniserregendes Bild. Gerade einmal zwölf Prozent der Arbeitgeber haben ihre Mitarbeiter*innen aktiv darum gebeten, die offizielle Corona-App zu installieren und ebenso so wenige Unternehmen nutzen technische Hilfsmittel wie Fiebermessgeräte und Luftfilter.
"Lediglich sieben Prozent verwenden digitale Analyse-Tools, um sicherzustellen, dass sich nicht zu viele Menschen im Büro aufhalten. Dieser Mangel an technischen Lösungen ist zwar beklagenswert, aber zugleich eine große Chance für Unternehmen, sich für die Zukunft des Arbeitens und die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestens aufzustellen", so Thomas Kessler.
60 Prozent lehnen Impfnachweis Pflicht für die Arbeit im Büro ab
Der Einfluss der aktuellen Impfkampagne auf das allgemeine Sicherheitsgefühl im Büro ist aktuell noch überschaubar. Nur sechs Prozent der Befragten gaben an, sich heute schon sicherer zu fühlen. Die Mehrheit (48 Prozent) erwartet erst in den kommenden Wochen und Monaten, dass sich ihr Sicherheitsgefühl verbessert. Für mehr als jeden Dritten (37 Prozent) hat jedoch eine Impfung keinen Einfluss auf das Sicherheitsempfinden. Dementsprechend sagen lediglich zehn Prozent der Befragten, dass sie aufgrund der Impfungen schneller wieder ins Büro zurückkehren werden. Für die Mehrheit (54 Prozent) spielt das aktuell keine Rolle.
Auf die Frage, ob Arbeitgeber nur noch Mitarbeiter*innen mit einem gültigen Impfnachweis im Büro arbeiten lassen sollen, reagiert die Mehrheit (60 Prozent) ablehnend. Nur 16 Prozent sprechen sich dafür aus oder sind sich unsicher (20 Prozent).
Zukunft des Büros: Große Unterschiede bei den Befragten
Mit Blick auf die zukünftige Rolle des klassischen Büros herrscht große Uneinigkeit. 41 Prozent der deutschen Büromitarbeiter*innen erwarten, dass das klassische Büro in den nächsten Jahren Schritt für Schritt durch Homeoffice oder andere Alternativen ersetzt wird. Eine unveränderte Nutzung (wie vor der Pandemie) ist für 30 Prozent das wahrscheinlichste Szenario. Dass das klassische Büro in den kommenden Jahren wieder wichtiger wird, erwarten nur 15 Prozent aller Befragten. Fünf Prozent halten das klassische Büro jetzt schon für Geschichte. Autor: www.locatee.com
(GFD 02/2021) Damit Arbeitgeber sich mit dem Kauf von Laptop & Co. für Mitarbeiter im Homeoffice leichter tun, will die Bundesregierung die Abschreibungsregeln vereinfachen. Die Kosten für Laptop, Drucker und Bildschirme sollen sich künftig schon im Jahr des Kaufs steuerlich komplett berücksichtigen lassen. Ecovis-Steuerberaterin Anja Hausmann in Rostock erläutert, was geplant ist.
Arbeitgeber muss Kosten grundsätzlich über Nutzungsdauer verteilen
Bisher dürfen Unternehmen Laptops, Drucker und Co. nur dann sofort abschreiben, wenn sie nicht mehr als 800 Euro netto gekostet haben. Dann spricht man von einem geringwertigen Wirtschaftsgut. Alles, was mehr als 800 Euro netto kostet, ist über eine produktspezifische Nutzungsdauer verteilt abzuschreiben.
Beispielrechnung: Wie Unternehmer bisher einen Laptop für drei Jahre abschreiben
Ein Laptop für 1.500 Euro ist über drei Jahre verteilt monatsgenau abzuschreiben.
Der Laptop wurde am 01.02.2020 gekauft. Die anteilige Abschreibung im Jahr 2020 betrug für 11 Monate 458 Euro. Der Rechenweg: 1.500 Euro / 3 Jahre x 11/12.
Für 2021 und 2022 beträgt dann die jährliche Abschreibung jeweils 500 Euro.
Der Rechenweg: 1.500 Euro / 3 Jahre = 500 Euro.
Und für Januar 2023 bleiben noch 41 Euro restliche Abschreibung.
Regierung plant Sofortabschreibung für Digitalgeräte
Die Regierung möchte nun Aufwendungen für bestimmte digitale Wirtschaftsgüter im Jahr der Anschaffung oder Herstellung vollständig als Betriebsausgabe zulassen. „Unternehmer müssen die Kosten dann also nicht über mehrere Jahre verteilt abschreiben. Sie haben dann sofort einen Steuerspareffekt“, sagt Ecovis-Steuerberaterin Anja Hausmann.
Welche Wirtschaftsgüter das genau sein werden, ist derzeit noch nicht klar. „Wir rechnen damit, dass es sich um Kosten für Computer & Co. der Mitarbeiter im Homeoffice handelt“, sagt Steuerberaterin Hausmann. Ebenfalls noch unklar ist, ob auch Bürostühle dazu zählen und ob die Kosten gedeckelt sein werden.
Anwendungszeitraum rückwirkend zum 01.01.2021
Die Sofortabschreibung soll für alle digitalen Wirtschaftsgüter möglich sein, die Arbeitgeber seit dem 01.01.2021 gekauft haben. „Es wird dazu kein neues Gesetz geben, denn das würde zu lange dauern“, erklärt Hausmann. Das Bundesfinanzministerium wird ein Schreiben veröffentlichen. Das geht schnell und unkompliziert.
Tipp: Arbeitnehmer dürfen den Firmen-Laptop steuerfrei privat nutzen
Arbeitnehmer dürfen den vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellten Arbeits-Laptop auch privat nutzen. „Die private Nutzung ist steuerfrei. Arbeitnehmer müssen das nicht als Arbeitslohn versteuern“, sagt Hausmann. Autor: www.ecovis.com
(GFD 1/2021) Die Corona-Situation hat in vielen Betrieben zum Teil zu tiefgreifenden Veränderungen geführt. Die Arbeitsorganisation hat sich vielerorts geändert. Auch Arbeitsplätze oder die Arbeitszeit sehen unter den Bedingungen der Pandemie anders aus. Das hat Auswirkungen auf die innerbetriebliche Kommunikation oder das soziale Miteinander. Die veränderte psychische Belastung kann ein Risiko für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten darstellen.
Die Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) hat deshalb ihr Online-Tool zur Ermittlung psychischer Belastung um die Themen Corona und Homeoffice ergänzt. "Wir wollen damit Betriebe in die Lage versetzen, diese Belastung zu erfassen und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln", erläutert Isabell Kuczynski, Arbeitspsychologin bei der BG ETEM.
Insgesamt werden sieben Themen mit Corona-Bezug angesprochen, zum Beispiel, ob die Befragten durch Corona zu wenig Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen haben. Acht Aussagen gehen auf die Situation im Homeoffice ein. So bewerten die Befragten etwa, ob Ziele und Erwartungen an ihre Arbeit im Homeoffice geklärt sind.
Isabell Kuczynski weist darauf hin, dass es entscheidend sei, aus den Erkenntnissen der Befragung auch tatsächlich konkrete Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. "Dazu bieten wir unseren Mitgliedsbetrieben", so die Arbeitspsychologin, "zahlreiche Werkzeuge und persönliche Beratung an." Autor: www.bgetem.de
(GFD 01/2021) Ein Haus im Grünen, kürzere Wege zu den Verwandten oder mehr Platz für weniger Geld: Jeder fünfte Berufstätige (21 Prozent) würde umziehen, wenn er in Zukunft größtenteils im Homeoffice arbeiten könnte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.503 Erwerbstätigen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Am größten ist der Wunsch zum Umziehen bei den jüngeren Berufstätigen. Unter den 16- bis 24-Jährigen erwägt mehr als jeder Dritte (35 Prozent) einen Umzug. Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es knapp drei von zehn (29 Prozent). Am geringsten ist die Umzugsneigung bei älteren Berufstätigen zwischen 45 und 59 Jahren (15 Prozent) sowie ab 60 Jahren (11 Prozent). „In der Corona-Krise hat flexibles Arbeiten einen kräftigen Schub erfahren und wird auch nach der Pandemie die neue Normalität in der Arbeitswelt prägen. Durch den dauerhaften Trend zum Homeoffice sind viele Berufstätige weniger stark auf einen Wohnort in der Nähe des Arbeitgebers angewiesen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Der Homeoffice-Boom stellt nicht nur neue Anforderungen an Beschäftigte und Arbeitgeber, er kann auch Druck von stark verdichteten Städten nehmen und mäßigend auf die Wohnkosten wirken.“
Wer Homeoffice machen darf und dann umzuziehen will, möchte damit vor allem seine Wohnsituation verbessern. Vier von zehn (39 Prozent) nennen als möglichen Umzugsgrund, im Grünen wohnen zu wollen. Dem steht ein Viertel gegenüber, das in einer attraktiveren Stadt wohnen möchte (23 Prozent). Drei von zehn (28 Prozent) wollen näher bei Freunden oder der Familie sein und würden deshalb umziehen, wenn sie überwiegend im Homeoffice arbeiten könnten. Neben Wohnlage und sozialen Kontakten spielen auch finanzielle Überlegungen eine Rolle. Jeder Fünfte möchte in diesem Fall Miete sparen (20 Prozent) oder mehr Wohnraum für weniger Geld zur Verfügung haben (19 Prozent). Nur 1 Prozent gibt an, umziehen zu wollen, um ein eigenes Arbeitszimmer einrichten zu können. Autor:www.bitkom.org
(GFD 12/2020) Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie arbeiten immer mehr Menschen von Zuhause aus. Waren es vor drei Jahren lediglich 4 Prozent der Vollzeitbeschäftigten, ist die Anzahl der derzeit im Homeoffice Arbeitenden mit 40 Prozent um das Zehnfache gestiegen. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre erwarten Unternehmen, dass immerhin noch 34 Prozent der Vollzeitbeschäftigten im Homeoffice arbeiten werden. Das zeigt die „Flexible Work and Rewards Survey“ von Willis Towers Watson. Künftig werden bei alternativen Arbeitsvereinbarungen aber nicht mehr Sicherheitsbedenken im Fokus stehen, sondern Produktivität, Engagement und Mitarbeiterbindung.
Florian Frank, Head of Talent & Rewards Deutschland und Österreich bei Willis Towers Watson:„Mit Beginn der Corona-Krise arbeiten nicht mehr nur einige wenige gelegentlich, sondern viele Arbeitnehmenden dauerhaft im Homeoffice. Darauf war ein Großteil der Unternehmen nicht vorbereitet“, sagt Florian Frank, Head of Talent & Rewards Deutschland und Österreich bei Willis Towers Watson. „Das hat zur Folge, dass zwei Fünftel der Organisationen nicht über formale Richtlinien oder Grundsätze zur Verwaltung alternativer Arbeitsvereinbarungen verfügen. Immerhin planen oder erwägen vier von fünf Unternehmen ohne formale Richtlinie die Einführung einer solchen, um alternative Arbeitsvereinbarungen zu verwalten.“ Sind diese Maßnahmen erst einmal entwickelt, gehen fast alle Unternehmen (89 Prozent) davon aus, dass sie diese auch dauerhaft beibehalten.
Als Entscheidungskriterien für Homeoffice werden künftig vor allem die Arbeitsfunktion und der Ermessensspielraum entscheidend sein. Bei 38 Prozent der befragten Unternehmen wird aber weiterhin jeder Mitarbeiter berechtigt sein, von zu Hause aus zu arbeiten. Was die Bezahlung betrifft, wollen neun von zehn Organisationen allen Mitarbeitern – unabhängig von ihrem Standort – das gleiche Gehalt zahlen. Lediglich 4 Prozent planen, das Gehalt abhängig vom Arbeitsplatz zu gestalten.
Firmen rechnen mit Einsparungen für Büroflächen und Transportkosten
Dagegen rechnen die Unternehmen in den nächsten drei Jahren mit einem deutlichen Rückgang der Kosten für Büroflächen (63 Prozent) und den Weg zur Arbeit (53 Prozent). Diese Einsparungen könnten beispielsweise dazu verwendet werden, um mithilfe der Anpassung oder Neugestaltung von Total-Rewards-Programmen auch über die Pandemie hinaus das Mitarbeiterengagement und die -bindung hoch zu halten.
Mitarbeiterbindung auch auf die Entfernung sicherstellen
„Bisher hält die Mitarbeiter Dinge wie eine angenehme Arbeitskultur, ein schönes Büroambiente und der direkte Austausch mit den Kollegen. Wenn das alles wegfällt, müssen sich Arbeitgeber Alternativen überlegen, um die Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Das birgt ein großes Potenzial, vorhandene Angebote nicht nur neu, sondern noch besser zu gestalten“, sagt Florian Frank von Willis Towers Watson. „Daher lohnt es sich nun mehr denn je, in die Gestaltung der Mitarbeiter-Benefits zu investieren.“
Über die Studie
Für die Studie „Flexible Work and Rewards Survey: 2021 Design and Budget Priorities“ befragte Willis Towers Watson im Oktober 2020 279 Organisationen mit 2,63 Millionen Mitarbeitern in Westeuropa, davon 38 Arbeitgeber mit rund 572.000 Mitarbeitern in Deutschland. Die Studie gibt Hinweise darauf, wie sich die sich verändernde Arbeitswelt auf die Talent- und Belohnungsmöglichkeiten auswirkt, die zur Unterstützung eines flexibleren Arbeitsplatzes in der Zukunft erforderlich sind. Der ausführliche Studienreport ist auf Anfrage erhältlich. Autor: www.willistowerswatson.com/de
(GFD 12/2020) Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind Millionen Berufstätige ins Homeoffice gewechselt – und bis heute nicht wieder in die Büros zurückgekehrt. Aktuell arbeitet jeder Vierte (25 Prozent) ausschließlich im Homeoffice. Das entspricht 10,5 Millionen Berufstätigen. Auf weitere 20 Prozent (8,3 Millionen) trifft das zumindest teilweise zu, also nicht an allen Arbeitstagen pro Woche. Insgesamt arbeitet damit aktuell fast jeder Zweite (45 Prozent) zumindest teilweise im Homeoffice. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.503 Erwerbstätigen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Auch nach Ende der Corona-Pandemie werden sehr viel mehr Menschen im Homeoffice arbeiten als zuvor. Nach Bitkom-Berechnungen wird mehr als jeder Dritte (35 Prozent) den Arbeitsort flexibel wählen. Das entspricht 14,7 Millionen Berufstätigen. 3,2 Millionen (8 Prozent) werden ausschließlich im Homeoffice arbeiten, weitere 11,5 Millionen (27 Prozent) teilweise. Vor der Pandemie war Homeoffice eher die Ausnahme. Lediglich 3 Prozent der Berufstätigen (1,4 Millionen) arbeiteten ausschließlich im Homeoffice, weitere 15 Prozent (6,3 Millionen) teilweise. Grundsätzlich sieht mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Berufstätigen ihre Tätigkeit zumindest teilweise als Homeoffice-geeignet an. Jeder Fünfte (21 Prozent) könnte nach eigener Einschätzung sogar vollständig im Homeoffice arbeiten. Dagegen sagen 43 Prozent, für ihre Tätigkeit käme Homeoffice grundsätzlich nicht in Frage. „Die Corona-Pandemie ist der Auslöser eines tiefgreifenden und nachhaltigen Wandels in der Arbeitswelt. Nach dem für die allermeisten erzwungenen Wechsel ins Homeoffice mit dem Lockdown im Frühjahr hat die große Mehrheit in den vergangenen Monaten überwiegend positive Erfahrungen gemacht“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert – im Gegenteil. Unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten, kann allen Seiten Vorteile bringen, aber das setzt einen tiefgreifenden Kulturwandel in der Arbeitswelt voraus. Der Wandel der Arbeitswelt muss nun politisch pro-aktiv flankiert und mit Anreizsystemen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterstützt werden.“
Für drei Viertel könnte Homeoffice in Deutschland noch viel stärker genutzt werden
Das Potenzial für flexibles Arbeiten ist aus Sicht der Berufstätigen bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Drei Viertel (74 Prozent) sind der Ansicht, dass Homeoffice in Deutschland viel stärker genutzt werden sollte. Die meisten sehen darin positive Effekte für die Klimapolitik: 85 Prozent meinen, Homeoffice kann den Verkehr reduzieren und das Klima entlasten. Geteilt sind die Berufstätigen dagegen bei der Frage, inwiefern es mit Blick auf das Infektionsgeschehen eine Homeoffice-Pflicht geben sollte. Gut die Hälfte (52 Prozent) fordert, dass ausschließlich im Homeoffice gearbeitet werden soll, solange die Corona-Krise nicht vorbei ist. Dem stehen allerdings auch 47 Prozent gegenüber, die das nicht so sehen. Berg: „Nach dem Corona-Schock hat sich die Arbeitswelt in vielen Bereichen auf diese zunächst herausfordernde Situation eingestellt und Homeoffice wird mehr und mehr zur neuen Normalität. Jetzt muss es darum gehen, die gesamtgesellschaftlichen Vorteile in den Vordergrund zu rücken, wie weniger Verkehr und Staus, weniger Unfälle und Verkehrstote und nicht zuletzt weniger umweltschädliche Emissionen. Homeoffice leistet einen ganz entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Je mehr Homeoffice desto besser für das Klima.“
Berufstätige sind im Homeoffice produktiver und zufriedener – und arbeiten länger
Wer im Homeoffice arbeitet, schätzt seine Arbeit im Vergleich zum Büro als produktiver ein und ist zufriedener mit den Ergebnissen. Dabei sagen die meisten auch, im Homeoffice länger zu arbeiten als im Büro. Jeder Vierte (23 Prozent) schätzt seine Produktivität deutlich höher ein, jeder Dritte (34 Prozent) etwas höher. Ein weiteres Drittel (31 Prozent) meint, dass die Produktivität im Vergleich zur Büroarbeit konstant ist. Die Arbeitszufriedenheit ist für jeden Fünften (19 Prozent) deutlich höher und für jeden Vierten (24 Prozent) etwas höher. Ein Drittel (31 Prozent) sieht keine Unterschiede zur Büroarbeit. Bei der Arbeitszeit sagt gut die Hälfte (55 Prozent), dass sich im Homeoffice nichts ändert. 13 Prozent schätzen sie deutlich höher ein, weitere 22 Prozent etwas höher. Berg: „Eine der größten Herausforderungen für die Arbeit im Homeoffice ist die Abgrenzung von Beruflichem und Privatem. Hierbei helfen klare Regeln und Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.“
Weniger Stress und mehr Zeit sind die größten Vorteile von Homeoffice
Unter dem Strich überwiegen für die Mehrheit die Vorteile von Homeoffice. Acht von zehn (80 Prozent) empfinden weniger Stress, da der Arbeitsweg entfällt. Drei Viertel (76 Prozent) sehen den damit verbundenen Zeitgewinn positiv. Und sechs von zehn (59 Prozent) bemerken eine generell bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Weitere meistgenannte Vorteile sind mehr zeitliche Flexibilität (43 Prozent), die Möglichkeit eines gesundheitsbewussteren Lebensstils etwa in Hinblick auf Sport und Ernährung (32 Prozent) und weniger Störungen durch Kollegen (28 Prozent). Der fehlende persönliche Austausch mit anderen Mitarbeitern ist wiederum der am meisten genannte Nachteil von Homeoffice. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) beklagt weniger Kontakt mit Kollegen. Für jeden Fünften (20 Prozent) ist es auch ein Problem, weniger Kontakt mit Vorgesetzten zu haben. Weitere meistgenannte Nachteile sind Schwierigkeiten, das Privatleben vom Job abzugrenzen (21 Prozent) und schlechtere Arbeitsbedingungen als im Büro (21 Prozent). Jeder Sechste (17 Prozent) hat das negative Gefühl, von wichtigen Informationen abgeschnitten zu sein. Während lediglich 4 Prozent mit der Arbeit im Homeoffice überhaupt keine positiven Erfahrungen gemacht haben, stehen dem 19 Prozent gegenüber, die nichts Negatives sagen können.
Alle wollen Homeoffice
Unter denjenigen, die nicht im Homeoffice arbeiten dürfen, obwohl ihr Job aus ihrer Sicht grundsätzlich dafür geeignet ist, ist die Begehrlichkeit groß. Ausnahmslos alle würden zumindest ab und zu Homeoffice machen wollen: Vier von Zehn (40 Prozent) würden bei Bedarf ins Homeoffice wechseln, beispielsweise wenn Handwerker kommen, jeder Vierte (24 Prozent) einen Tag pro Woche, jeder Sechste (17 Prozent) mehrere Tage pro Woche und jeder Zehnte (10 Prozent) möchte nur noch im Homeoffice arbeiten. Niemand beantwortete die Frage, ob man sich wünsche, im Homeoffice arbeiten zu dürfen, mit nein. „Arbeitgeber, die Homeoffice kategorisch ausschließen, werden für Mitarbeiter und Bewerber zunehmend unattraktiv. Auch nach der Pandemie wird es noch Präsenzarbeit geben, aber wann, wo und wie gearbeitet wird, wird deutlich flexibler gehandhabt werden als vor Corona“, sagt Berg.
Homeoffice-Verweigerer: Schlechtes Internet und Präsenzkultur sind Hauptgründe
Wer nicht im Homeoffice arbeitet, obwohl er dies dürfte, nennt dafür als Hauptgrund eine mangelhafte technische Infrastruktur. Jeder vierte Homeoffice-Verweigerer (26 Prozent) führt das auf eine zu langsame beziehungsweise zu fehleranfällige Internetverbindung zurück. Aber gut jeder Fünfte (22 Prozent) von ihnen sagt auch, dass Homeoffice nicht in Frage kommt, weil im Unternehmen allgemein eine starke Präsenzkultur vorherrscht. Jeder Siebte (15 Prozent) möchte Berufliches und Privates räumlich strikt trennen und macht deshalb kein Homeoffice. „An der Verfügbarkeit von schnellem Internet sollte es nicht liegen, dass Berufstätige das Büro dem Homeoffice vorziehen. 92 Prozent der Haushalte haben Zugang zu Festnetz-Internet mit 50 Mbit/s und mehr, 99 Prozent sind mit Breitband via LTE versorgt – das reicht für mehrere Videokonferenzen gleichzeitig“, sagt Berg. „In vielen Unternehmen scheint vielmehr weiterhin eine starke Präsenzkultur vorzuherrschen. Das ist nicht nur anachronistisch, sondern in der aktuellen Pandemiesituation auch unverantwortlich.“
Jeder Vierte erhält im Homeoffice keinerlei Unterstützung vom Chef
Die Unterstützung durch den Arbeitgeber ist aus Sicht der Berufstätigen verbesserungswürdig. Jeder Vierte im Homeoffice (23 Prozent) beklagt, keinerlei Unterstützung dabei erhalten zu haben und nicht einmal über ein Smartphone oder ein Notebook des Arbeitgebers zu verfügen. Für die meisten sieht es allerdings besser aus: Mit 61 Prozent wurde der Mehrheit ein Notebook gestellt, drei von zehn (29 Prozent) erhielten einen Monitor, jeder Fünfte (20 Prozent) ein Smartphone. Jeder Dritte im Homeoffice (32 Prozent) berichtet, dass der Arbeitgeber eine Plattform zum Mitarbeiteraustausch eingerichtet hat. Jeder Vierte (27 Prozent) wird bei der Selbstorganisation unterstützt, etwa durch Leitfäden. 13 Prozent haben eine spezielle Weiterbildung machen können.
Mehrheit für steuerliche Förderung von Homeoffice
Um Homeoffice in Deutschland weiter zu verbreiten, befürwortet die Mehrheit der Berufstätigen, dass dafür steuerliche Anreize gesetzt werden sollten. Sechs von zehn (59 Prozent) sagen, der Staat sollte Homeoffice steuerlich stärker fördern. Jeder Zweite (50 Prozent) ist der Ansicht, dass auch diejenigen Steuervorteile genießen sollten, die nur teilweise im Homeoffice arbeiten und kein spezielles Arbeitszimmer zu Hause haben. Und mehr als jeder Dritte (37 Prozent) ist der Ansicht, dass die Entfernungspauschale für Autofahrer oder Fußgänger ebenso bei Homeoffice-Arbeit geltend gemacht werden sollte. „Wer im Homeoffice arbeitet, wird steuerlich gegenüber Pendlern benachteiligt. Nur die wenigsten können ein Arbeitszimmer absetzen. Der Staat sollte fiskalische Instrumente bestmöglich einsetzen, um gesellschaftlich erwünschtes Verhalten anzuregen, also Verkehr zu reduzieren, verkehrsbedingte Emissionen zurückzufahren und – in Zeiten der Pandemie – soziale Kontakte zu vermeiden.“ Autor: www.Bitkom.org
(GFD 11/2020) Nachdem der Staat die Unternehmen dazu aufforderte, wegen der steigenden Pandemiefälle wieder mehr auf Homeoffice zu setzen, schicken die meisten Konzerne in NRW tatsächlich wieder deutlich mehr Mitarbeiter ins Heimbüro. Das zeigt eine Umfrage der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) bei den 15 Unternehmen Bayer, Eon, Ergo, Evonik, Henkel, Lanxess, LEG, Metro, Post, RWE, Targobank, Telekom, Thyssenkrupp, Uniper und Vodafone. Kein Unternehmen hat weniger als die Hälfte der Mitarbeiter im Homeoffice, berichten die Unternehmen. Bayer Ergo, Henkel und Thyssenkrupp melden Werte von mindestens 60 Prozent Heimarbeit mit steigender Tendenz. Werte von rund 70 Prozent melden LEG und Targobank. Evonik erhöht die Zahl der Homeoffice-Mitarbeiter von rund 50 Prozent im Sommer auf rund 80 Prozent, die Deutsche Post, RWE und Telekom berichten, sie würden die Zahl der Beschäftigten im Homeoffice soweit wie möglich hochfahren, was wohl so wie im Frühjahr weit über 80 Prozent bedeuten wird. . "Wir stellen unseren Mitarbeitern frei, in den kommenden Wochen vollständig im Homeoffice zu arbeiten, sofern dem keine dringenden Gründe entgegenstehen", so die Telekom-Linie. Bei Vodafone ging die Homeoffice-Quote im September zwar kurz unter 95 Prozent, aber jetzt liegt sie wieder bei diesem Wert. Beim Energiekonzern Uniper sind nur 100 der 2500 Verwaltungsmitarbeiter real im Büro, rund 96 Prozent arbeiten also zu Hause. Autor: www.rp-online.de
(GFD 11/2020) Homeoffice ist während der Coronakrise vielerorts zum Normalfall geworden und ein Großteil der deutschen Arbeitnehmer will das Arbeiten von zuhause nicht mehr missen. Auch die Arbeitgeber rechnen mittel- bis langfristig mit einem durchschnittlichen Anstieg der Homeoffice-Tage um 65 Prozent gegenüber dem Vorkrisen-Niveau. Als Resultat dieser Entwicklung könnten Unternehmen Büroflächen reduzieren und signifikante Einsparpotenziale realisieren. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Mehr Home, weniger Office: Wann sich eine Flächenoptimierung für Nutzer rechnet" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Befragt hatte PwC branchenweit insgesamt 100 deutsche Arbeitgeber und 500 deutsche Arbeitnehmer im Zeitraum August bis September 2020. In der Studie entwickelt PwC außerdem Flächen-Szenarien, die zeigen, unter welchen Voraussetzungen sich eine Reduktion gemieteter Büroflächen oder Eigentumsflächen für Unternehmen lohnt. "Die Corona-Krise bedeutet einen massiven Einschnitt für die Auslastung von Büroimmobilien. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, den Bedarf an Büroflächen nachhaltig anzupassen", so David Rouven Möcker, Director und Leiter des Bereichs Real Estate Consulting bei PwC Deutschland.
Mehrheit bewertet den Umzug ins Homeoffice positiv
Die große Mehrheit der befragten Arbeitgeber und Arbeitnehmer (72 Prozent) bezeichnet den Wechsel ins Homeoffice als erfolgreich. Die heimische Umgebung wirkt sich offenbar positiv aus: Sowohl ein Großteil der Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer schätzen die Produktivität im Homeoffice als unverändert oder höher ein. Fast alle Befragten gehen zudem davon aus, dass die Produktivität ihr altes Niveau schon nach weniger als vier Monaten erreichen wird, sobald sich im jeweiligen Unternehmen ein praktikables Homeoffice-Modell durchsetzt
Ein weiteres Studienergebnis: Arbeitgeber rechnen mit einem Anstieg der Homeoffice-Tage von durchschnittlich 2,0 auf 3,3 Tage pro Woche. Gleichzeitig wünschen sich Arbeitnehmer, künftig häufiger im Homeoffice zu arbeiten: Vor dem Beginn der Coronavirus-Pandemie haben lediglich 22 Prozent der Arbeitnehmer regelmäßig im Homeoffice gearbeitet; künftig wollen dies mehr als sieben von zehn Befragten tun (71 Prozent).
Arbeitgeber müssen in Ausstattung und IT-Schulungen investieren
Bei der Umstellung auf Homeoffice lassen sich Investitionen nicht umgehen. Auch das ist ein Ergebnis der PwC-Studie. Im Schnitt verfügt etwas mehr als die Hälfte der Belegschaft (57 Prozent) über die notwendige technische Ausstattung fürs Homeoffice. Arbeitgeber rechnen mit Investitionen in Höhe von durchschnittlich 950 Euro pro Mitarbeiter. "Unternehmen und Mitarbeiter sind sich einig, dass insbesondere in bessere Hardware und IT-Schulungen investiert werden muss, um die Zusammenarbeit zu verbessern", sagt David Rouven Möcker. Hinzu kommen bei der langfristigen Umstellung auf mehr Tage im Homeoffice Kosten für Meetingräume, digitale Infrastruktur am Arbeitsplatz und flexibles Desk Sharing. Die notwendigen Umbaumaßnahmen beziffern die befragten Arbeitgeber auf durchschnittlich 220 Euro pro Quadratmeter.
Unternehmen sehen Einsparpotenzial bei Büroflächen
Wer Mitarbeiter häufiger von daheim arbeiten lässt, benötigt in der Regel weniger Bürofläche und kann dadurch theoretisch Kosten sparen. So rechnet ein Großteil der Unternehmen (60 Prozent) innerhalb der nächsten drei Jahre mit einem durchschnittlichen Abbau der Büroflächen um circa 20 Prozent - bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl. Rita Marie Roland, Director im Bereich Real Estate Deals bei PwC Deutschland sagt dazu: "Dass Flächen reduziert werden müssen, ist für viele Unternehmen in den letzten Monaten klar geworden. Doch ob sich daraus tatsächlich langfristig Einsparpotenziale ergeben, darüber herrscht noch Unklarheit. Eine Reduktion der Flächen bringt erstmal hohe Anfangsinvestitionen mit sich." Das Einsparpotenzial wird dabei maßgeblich von den Umbaukosten, der Restlaufzeit des Mietvertrags und dem Mietzins beeinflusst.
Wann sich ein Flächenabbau für Unternehmen lohnt
Um zu entscheiden, ab wann und unter welchen Bedingungen sich eine Flächenreduktion für Unternehmen lohnt, hat PwC Szenarien entwickelt. Diese unterscheiden, ob die Flächen gemietet sind oder sich im Eigentum befinden. Im Mietszenario haben die Unternehmen die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie bestehende Mietverträge auslaufen lassen, vorzeitig kündigen oder Flächen untervermieten. Der Studie zufolge lohnt sich ein Flächenabbau im Mietszenario bereits ab einer Reduktion um acht Prozent. "Unternehmen müssen jetzt sehr genau prüfen, ab wie viel Quadratmeter Flächenreduktion sich der Übergang zu mehr Homeoffice langfristig lohnt. Fest steht, dass viele Unternehmen das Einsparpotenzial sogar noch unterschätzen", erklärt Rita Marie Roland. Der PwC-Analyse zufolge sind innerhalb von zehn Jahren im Mietszenario insgesamt bis zu 12 Prozent Einsparungen bei den immobilienbezogenen Kosten möglich.
Für das Eigentumsszenario ergibt sich die Möglichkeit eines klassischen Sale and Leaseback. Gemäß der Analyse kann das Konzept wirtschaftlich attraktiv sein, wenn Unternehmen einen erhöhten Liquiditätsbedarf aufweisen und gleichzeitig bereit sind, nicht mehr Eigentümer, sondern Mieter zu sein. Flächenreduktionen lohnen sich erst ab ca. 30%. Die Wirtschaftlichkeit des Sale and Leaseback ist jedoch im Wesentlichen vom erzielbaren Verkaufserlös abhängig. Autor: www.pwc.de
(GFD 11/2020) Der Wunsch nach Homeoffice macht auch vor Grenzen keinen Halt. Und tatsächlich wollen viele Unternehmen es ihren Arbeitnehmern ermöglichen, auch außerhalb von Deutschland zu Hause zu arbeiten. Doch häufig unterschätzen Arbeitgeber hierbei die rechtlichen Hürden wie auch Auswirkungen. Was länderspezifisch zu beachten ist, erfahren Personalverantwortliche und Travel-Manager im Online-Seminar der BDAE Consult am 12. November 2020. Die Teilnehmer können ganz einfach via Video-Feed nachverfolgen, welche rechtskonformen Lösungsansätze es für Homeoffice-Tätigkeiten im Ausland gibt.
Spezielle Anforderungen an den Arbeitgeber
Längst haben Unternehmen die Wichtigkeit von Remote Work, Agilität und Homeoffice für die Gewinnung von Talenten und Fachkräften identifiziert. Oft kommt es auch vor, dass Arbeitnehmer im Ausland ihren Partner kennenlernen oder Familie im Ausland haben und gerne in deren Nähe arbeiten möchten.
Viele Arbeitgeber möchten ihren Mitarbeitern das Homeoffice im Ausland ermöglichen. Denn: Technisch ist dies möglich und viele Tätigkeiten erfordern keine ausschließliche Anwesenheit am Firmenstandort. So erging es auch einer 29-jährigen Analystin, die der Liebe wegen zu ihrem Partner nach Großbritannien ziehen wollte, aber weiterhin für ihr Unternehmen in Deutschland tätig blieb. Da sie einen Großteil ihrer Arbeitszeit ohnehin im Homeoffice ausübte, sprach aus Sicht ihres Arbeitgebers, einem IT-Unternehmen, nichts dagegen, ihre Arbeit auch im Ausland auszuüben.
Nachdem die Analystin bereits ein paar Monate in England wohnte und für ihr Unternehmen tätig war, erhielten sie und ihr Arbeitgeber ein Schreiben vom britischen Finanz- und Zollamt HMRC (in Großbritannien ist das Sozialversicherungssystem steuerfinanziert) mit der Aufforderung, den arbeits-, steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Status der Arbeitnehmerin zu klären und den gesetzlichen Anforderungen des Landes umgehend nachzukommen, andernfalls drohe neben Strafzahlungen auch ein Geschäftsausübungsverbot. Zudem sei der Geschäftsführer des Unternehmens persönlich haftbar mit der strafrechtlichen Konsequenz des Freiheitsentzugs.
Fälle wie diesen erörtern die Unternehmensberater der BDAE Consult im Online-Seminar am 12. November 2020.
Die richtige Gestaltung des Arbeitsvertrags
Nicht selten unterschätzen Unternehmen allerdings planerische Hürden. Wie in den meisten Sachverhalten bei Beschäftigung im Ausland arbeiten Mitarbeiter im Geltungsbereich des jeweiligen Tätigkeitsstaates. Das bringt vor allem neue Arbeitgeberpflichten mit sich. Die Anforderungen können je nach Tätigkeitsstaat variieren.
Vor allem haben Homeoffice-Tätigkeiten im Ausland erhebliche Auswirkungen auf die Gestaltung des Arbeitsvertrages sowie auf Steuer- und Sozialabgaben. Eine intensive Prüfung ist Pflicht, bevor Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zusichern, im Ausland von zu Hause aus arbeiten zu können.
Ein detaillierter Einblick über den Aufwand und eine Darstellung bestehender Risiken ist für Personalverantwortliche unabdingbar, und jede Homeoffice-Situation muss individuell betrachtet werden. Wie das funktioniert, erfahren Personalverantwortliche online - im Seminar der BDAE Consult.
Die Themen im Überblick
- Homeoffice versus mobiler Arbeitsplatz: Wo liegt der Unterschied?
- (Arbeits-)Vertragliche Gestaltung Auftragsverhältnis- versus Arbeitsverhältnis
- Steuer- und sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen
- Umsetzung der Steuer- und Sozialabgaben für Arbeitgeber mit Sitz in Deutschland und Beitrags- und Steuerpflicht des Mitarbeiters im Ausland
- Mögliche Arbeitgeberpflichten im Ausland
- Berücksichtigung regelmäßiger Arbeitstätigkeiten im Inland
Details zum Online-Seminar
Donnerstag, 12.11.2020
10 bis 12 Uhr sowie 14 bis 16 Uhr
Kosten: 390 Euro
Anmeldung per Nachricht an Lea Fiebelkorn
E-Mail: lfiebelkorn@bdae.com
Telefon: +49-40-30 68 74-25
Weitere Infos: entsendeberatung.bdae.com
Über die BDAE Consult
Die BDAE Consult hat sich auf die Beratung zu Mitarbeitereinsätzen im Ausland spezialisiert. Denn nur wenige Prozesse in einem international agierenden Unternehmen sind derart aufwändig und komplex wie die Mitarbeiterentsendung ins Ausland. Die Unternehmensberatung bietet international agierenden Firmen umfassende Unterstützung rund um die rechtliche Gestaltung und Vorbereitung des Auslandseinsatzes. Die BDAE Consult GmbH ist Teil der BDAE GRUPPE, die sich auf das Thema Absicherung im Ausland spezialisiert hat. Autor: www.bdae.com
(GFD 10/2020) Wer im Homeoffice arbeitet, braucht mindestens Laptop, Telefon und Internetanschluss. Wie Arbeitgeber ihre Mitarbeiter im Homeoffice ausrüsten und gleichzeitig Steuern sparen, das zeigt Ecovis-Steuerberaterin Anne Thätner in Ribnitz-Damgarten.
Laptop, Smartphone und Co. steuerfrei überlassen
Bekommen Arbeitnehmer vorübergehend technische Ausrüstung fürs Homeoffice, dann bleibt das steuerfrei. Neben Laptop oder Telefon kann der Arbeitgeber auch Zubehör, wie Monitor, Drucker oder auch ein Virusprogramm steuerfrei überlassen. Auch die private Nutzung beispielsweise eines Smartphones inklusive Vertrag bleibt steuerfrei. „Selbst wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Entgeltumwandlung vereinbaren, bleiben Überlassung und Privatnutzung steuerfrei“, sagt Ecovis-Steuerberaterin Anne Thätner in Ribnitz-Damgarten.
1. Beispiel: Technische Ausstattung gegen Gehaltsverzicht für private Handynutzung
Für die Arbeit im Homeoffice bekommt der Arbeitnehmer einen Laptop für 2.500 Euro und ein Smartphone für 900 Euro inklusive Vertrag für monatlich 50 Euro. Der Arbeitnehmer darf das Smartphone auch privat nutzen. Dafür verzichtet er auf 50 Euro Gehalt pro Monat. Die Überlassung des Smartphones und die Nutzung des Vertrags, auch für private Zwecke, bleiben steuerfrei. Die Überlassung des Laptops bleibt ebenfalls steuerfrei.
Was sich der Arbeitgeber spart:
Der Arbeitgeber spart 60 Euro Lohnkosten: 50 Euro zuzüglich etwa 20 Prozent Sozialversicherungsbeiträge. Die laufenden Vertragskosten sind gedeckt und der Arbeitnehmer für das Homeoffice technisch ausgerüstet.
Was sich der Arbeitnehmer spart:
Der Arbeitnehmer bekommt etwa 30 Euro weniger Nettolohn: 50 Euro abzüglich etwa 20 Prozent Sozialversicherungsbeiträge und etwa 20 Prozent Steuern. Der Arbeitnehmer spart sich den Kauf eines eigenen Smartphones und bekommt den Vertrag vom Arbeitgeber gezahlt.
2. Beispiel: Geschenkt ist auch begünstigt – mit pauschaler Lohnsteuer
Will der Chef noch großzügiger sein, dann kann er dem Arbeitnehmer Laptop, Smartphone und Zubehör auch schenken, ihm also übereignen. Anders als bei der vorübergehenden Überlasssung geht das aber nicht per Entgeltumwandlung, sondern nur zusätzlich zum Arbeitslohn. Der Arbeitgeber zahlt auf den Wert der Gegenstände 25 Prozent pauschale Lohnsteuer. Sozialversicherungsbeiträge fallen dann für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht an.
Die Rechnung:
Der Arbeitgeber schenkt dem Arbeitnehmer zusätzlich zum Arbeitslohn einen Drucker, den er privat braucht. Der Drucker kostet 200 Euro.
Arbeitslohn Sachbezug Drucker 200 Euro
Pauschale Lohnsteuer 25 % 50 Euro
Kosten für den Arbeitgeber 250 Euro
3. Beispiel: Zuschuss zum privaten Telefon-/Internetanschluss – pauschal versteuert
Chefs können den privaten Internetanschluss des Arbeitnehmers bezuschussen. Bis zu 50 Euro pro Monat kann der Arbeitgeber so pauschal besteuert dem Arbeitnehmer zukommen lassen. Übernimmt der Arbeitgeber die 25 Prozent pauschale Lohnsteuer, dann sparen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Sozialversicherungsbeiträge. „Das geht aber nur, wenn der Betrieb die 50 Euro zusätzlich zum Gehalt zahlt, also keine Entgeltumwandlung vereinbart wird“, sagt Ecovis-Beraterin Anne Thätner, „zudem ist der Zuschuss auf die Höhe der tatsächlichen Kosten gedeckelt. Deshalb muss sich der Arbeitgeber mindestens einmal jährlich die Rechnung vorlegen lassen.“ Autor: www.ecovis.com
(GFD 10/2020) Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl der Homeoffice-Stunden weltweit rapide gestiegen. Das erste Fazit vom "neuen Arbeiten" fällt nach rund sieben Monaten bei vielen Unternehmen überwiegend positiv aus. So zeigten Umfragen des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des ifo instituts, dass zahlreiche Firmen es sich vorstellen können, auch nach der Corona-Krise an einer Ausweitung der Arbeit von zu Hause festzuhalten. Doch wenn Homeoffice tatsächlich das Arbeiten der Zukunft wird und Millionen Menschen hierfür nicht mehr jeden Tag in die Metropolen pendeln, was hieße das für das Forderungsrisiko von Lieferanten und Dienstleistern? Wo steigen dann die Insolvenzen? Der internationale Kreditversicherer Atradius hat sich diese Fragen in einer internen Analyse gestellt und dabei die Branchen identifiziert, in denen sich das Forderungsrisiko am stärksten erhöhen würde.
"Nur wenige Unternehmen dürften nach der Pandemie zum alten Präsenzmodell zurückkehren", sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe & Russia/CIS von Atradius. "Die vergangenen Monate haben vielen Firmen verdeutlicht, dass Homeoffice für sie besser und für mehr Aufgaben funktioniert, als sie vor der Covid-19-Pandemie dachten. Kaum ein Unternehmen erlitt hierdurch ernsthafte Produktivitätseinbußen. Durch die Zunahme des mobilen Arbeitens werden sich die Geschäftsaktivitäten aber örtlich verschieben. Das führt vor allem in den Branchen zu zunehmenden Unsicherheiten, deren Umsätze von den zahlreichen Pendlern in die Städte und den Büroarbeitern abhängen. Wie stark das Forderungsrisiko bei Geschäften mit ihnen steigt, ist von Abnehmer zu Abnehmer unterschiedlich. Langfristig wird der Prozess den Druck in mehreren Branchen jedoch insgesamt erheblich erhöhen."
Homeoffice für alle - was passiert mit den leeren Büros?
Die seit Monaten verwaisten Schreibtische haben in vielen Unternehmen das Controlling auf den Plan gerufen, um zu analysieren, ob es in Zukunft überhaupt noch notwendig ist, für jeden Mitarbeiter einen festen Arbeitsplatz bereitzustellen und hierfür Flächen anzumieten. In vielen Fällen werden sich die Kosten als zu hoch erweisen, gerade bei großen Unternehmen belaufen sich die jährlichen Mietausgaben häufig auf mehrere Millionen Euro. In der Folge dürften zahlreiche Firmen ihre bestehenden Mietverträge in den kommenden Jahren nicht verlängern. Das wiederum wird - sofern kein profitables Nachnutzungskonzept für die leeren Flächen vorliegt - die Erträge von Büroimmobilienfonds erheblich schmelzen lassen. Leidtragende dieser Entwicklung sind außer Privatanlegern auch zahlreiche institutionelle Investoren, die auf die Anlagegewinne angewiesen sind. Zu ihnen zählen unter anderem Banken, Pensionskassen, Investment- und Kapitalgesellschaften, Versorgungswerke, Sozialversicherungsträger, Krankenkassen, Vermögensverwaltungen, Kirchen, Vereine und Stiftungen. Bei ihnen könnten teilweise erhebliche Liquiditätslücken entstehen.
Dauerhaft leere Büros hieße auch dauerhaft geringere Umsätze für Kantinenbetreiber, vor allem, weil sie dann deutlich weniger Mittagsgerichte verkaufen. Ihr Insolvenzrisiko dürfte sich bei einem solchen Szenario in relativ kurzer Zeit stark erhöhen. Auch viele Gaststätten werden dann erhebliche Liquiditätsmängel erleiden und ein hohes Forderungsrisiko darstellen.
Weiterhin würden die Unsicherheiten bei Geschäften mit der Papierindustrie zunehmen. Das Homeoffice hat auch die Digitalisierung von Büroprozessen weiter beschleunigt, vor allem Druckerpapier wird in geringeren Mengen benötigt. Dadurch verstärkt sich der Druck in dem Sektor weiter, bei dem Atradius bereits im vergangenen Jahr auf beträchtliche Insolvenzrisiken hingewiesen hatte.
Folgt dem Ende der Krawatte auch das Aus von Bekleidungsanbietern?
Die Corona-Pandemie und die Ausweitung der Arbeit von zu Hause haben auch die Zahl der Geschäftsessen und -reisen erheblich reduziert. Dienstgespräche und Verhandlungen werden vermehrt über Videokonferenzen beziehungsweise am Telefon durchgeführt, weniger bei persönlichen Treffen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, führt das wiederum zu erhöhten Unsicherheiten bei Restaurants und auch bei Hotels, die von den Geschäftsreisenden abhängen. Darüber hinaus sinkt der Bedarf an Bürokleidung wie Anzüge, Krawatten oder Business-Kostüme. Dies wiederum wirkt sich erheblich auf Anbieter auswirken, die einen hohen Umsatzanteil mit Büromode erzielen. Unter allen deutschen Branchen bewertet Atradius die Textilbranche derzeit als diejenige mit dem höchsten Insolvenzrisiko. Die Bruttowertschöpfung dürfte in diesem Jahr um 13 % gegenüber Vorjahr zurückgehen, nachdem sie bereits in den vergangenen Jahren gefallen war.
Bei einem flächendeckenden Homeoffice-Szenario wird sich auch die Zahl Pendlerkilometer erheblich verringern. Das wiederum würde die Automobilbranche zusätzlich belasten, die sich seit rund zwei Jahren eh schon in einer schwierigen Situation mit erhöhtem Insolvenzrisiko bei zahlreichen Zulieferern befindet. Ende vergangenen Jahres bereits war Atradius von einem deutlichen Anstieg der Insolvenzen in der deutschen Automobilbranche ausgegangen. So würde sich der Druck zusätzlich erhöhen, zum Beispiel auch auf Werkstätten und Tankstellen.
Weniger Menschen in den Innenstädten heißt weniger Umsätze in den Fußgängerzonen
Auch bei den Geschäften in den Innenstädten und Fußgängerzonen würde es erhebliche Folgen nach sich ziehen, sollten ein Großteil der Menschen künftig hauptsächlich von zu Hause arbeiten. Zusätzlich schwächen würde dies vor allem jene stationären Einzelhändler, die über keinen Online-Vertriebskanal verfügen und von den Lockdown-Maßnahmen bereits schwer getroffenen wurden.
Homeoffice-Profiteure - IKT-Branche und Anbieter von Büromöbeln
Andere Branchen wiederum dürften von einer dauerhaften Homeoffice-Ausweitung profitieren. Hierzu zählt vor allem die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche (IKT), die dann mit zusätzlichen Umsätzen durch mehr verkaufte Laptops, Handys, Telefone, Software und Datenübertragungslösungen rechnen kann. Zu den Gewinnern zählen zudem Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen für das eigene Zuhause anbieten, unter ihnen vor allem Möbelanbieter, da viele Homeoffice-Arbeitsplätze neu eingerichtet werden müssten.
"Das 'neue Arbeiten' könnte zahlreiche, in den Städten etablierte Wertschöpfungsketten unterbrechen. Das wird sich mittelfristig auch auf das Zahlungsrisiko bestimmter Branchen auswirken", sagt Michael Karrenberg, Regional Director Risk Services Germany, Central, North, East Europe & Russia/CIS von Atradius. "Um unseren Kunden langfristig profitable Geschäfte zu ermöglichen, beurteilen wir in der Risikoprüfung nicht nur jeden Abnehmer individuell auf Grundlage von Finanzkennzahlen und weiteren Daten, sondern beziehen auch seine Zukunftsfähigkeit mit ein. Diese wiederum hängt von der dauerhaften Wettbewerbsfähigkeit seines Geschäftsmodells und seinem Abnehmerportfolio ab." Autor: ww.atradius.de
(GFD 09/2020) Die Sicherheitsexperten von ESET schlagen Alarm: Seit dem Corona-bedingten Umzug in das Home-Office hat sich die Anzahl der täglichen Hacker-Angriffe auf Remote Desktop Verbindungen (RDP) im DACH-Raum mehr als verzehnfacht. Allein im Juni 2020 verzeichnete der IT-Sicherheitshersteller bis zu 3,4 Millionen Attacken innerhalb von 24 Stunden auf die digitale Lebensader zwischen Unternehmen und Remote-Mitarbeitern. Dabei geht es den Angreifern sowohl um das Abgreifen von Daten als auch um die Verteilung von Ransomware.
Pro Sekunde 35 Angriffe in DACH
"Spitzenreiter" in der DACH-Region ist Deutschland. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie ermittelten die ESET Sicherheitsexperten ungefähr 260.000 Angriffsversuche in 24 Stunden. Mit Beginn des Lockdowns stieg die Zahl rasant an. Im April 2020 gab es täglich rund 1,7 Millionen Attacken. Bis Juni kletterten diese Angriffe auf rund 3 Millionen Versuche pro Tag.
In der Schweiz haben sich die Attacken auf RDP in der Spitze fast verachtfacht. Ausgehend von ca. 30.000 im Januar belief sich der Höchstwert auf täglich 220.000 Angriffe. Unterbrochen wurde der steile Aufwärtstrend durch die Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Mai.
Einen ähnlichen Verlauf verzeichneten die Forscher auch in Österreich. Im April fanden durchschnittlich täglich rund 140.000 Angriffsversuche statt. Mit den Lockerungen im Mai gingen die Zahlen kurzfristig zurück, um im Juni wieder Fahrt aufzunehmen (205.000).
Unternehmen unterschätzen die Gefahr
Offensichtlich nehmen viele Unternehmen die Gefahr durch RDP nicht ernst oder finden keine andere Lösung. Das bestätigt die ESET Wirtschaftsstudie "Quo Vadis, Unternehmen?", die sich explizit auch mit der Frage der Absicherung von Verbindungen zwischen Unternehmen und Home-Office beschäftigt. Hier gaben 30 Prozent der befragten Unternehmen an, dass ihre Mitarbeiter zur Verifizierung beim Server-Login lediglich ein Passwort benötigen. Nicht einmal die Hälfte der Firmen lassen ihre Mitarbeiter über eine sichere VPN-Verbindung zugreifen (44 Prozent). Nur 29 Prozent nutzen zur Absicherung des Zugangs eine Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Die Ergebnisse zeigen eindringlich, dass bei der Sicherung des Netzwerkes weiterhin Nachholbedarf besteht. Gerade bei der Absicherung mit nur einem Passwort wird in den meisten Fällen das Remote Desktop Protokoll zum Einsatz kommen.
Was ist das Remote Desktop Protokoll?
RDP ist ein proprietäres Microsoft-Protokoll, das in allen Versionen von Windows ab XP verfügbar ist. Es ermöglicht das Teilen und Steuern eines Computers bzw. Desktops aus der Ferne. Unternehmen können damit auf eine kostengünstige und einfache Möglichkeit zurückgreifen, um Mitarbeitern das Arbeiten aus der Ferne zu ermöglichen. Für die Verbindung zu einem RDP-Server benötigt man einen Benutzernamen und ein Passwort.
Tipps für sichere RDP-Verbindungen
Unternehmen sollten die Risiken einer verstärkten Nutzung von Remote-Zugängen über RDP oder ähnliche Dienste minimieren. Idealerweise gehört der direkte RDP-Zugriff über das Internet deaktiviert. Wenn dies nicht möglich ist, empfehlen Experten die Anzahl der Benutzer, die über das Internet eine direkte Verbindung zu den Servern des Unternehmens herstellen, zu begrenzen.
- Erlauben Sie nur sichere und komplexe Passwörter für alle Konten, die RDP verwenden.
- Nutzen Sie einen zusätzlichen Verifizierungsschutz mittels Multi-Faktor- oder Zwei-Faktor-Authentifizierung (MFA/2FA).
- Nutzen Sie ein VPN-Gateway (Virtual Private Network) für alle RDP-Verbindungen von außerhalb Ihres lokalen Netzwerks.
- Verbieten Sie an der Firewall externe Verbindungen zu lokalen Computern über Port 3389 (TCP/UDP) oder über einen anderen RDP-Port.
- Schützen Sie Ihre Endpoint-Sicherheitslösung vor Manipulationen oder Deinstallationen durch einen Kennwortschutz der Einstellungen.
- Isolieren Sie alle unsicheren oder veralteten Computer, auf die per RDP über das Internet zugegriffen werden muss und ersetzen Sie sie so bald wie möglich. Autor: www.eset.de
(GFD09/2020) Die Arbeitsverlagerung vom Büro ins Homeoffice ist kein vorübergehender Trend, sondern Teil der "neuen Normalität". Dies zwingt Unternehmen zum Umdenken: Das Betriebliche Gesundheitsmanagement sollte künftig auch die Schreibtische zuhause berücksichtigen. Vor allem junge Angestellte wünschen sich mehr Unterstützung für einen produktiven und gesunden Arbeitsalltag in den eigenen vier Wänden. Das sind Ergebnisse der Studie "Gesundes Homeoffice", die im Zuge der Corona-Krise von der mhplus Krankenkasse und der SDK Süddeutsche Krankenversicherung durchgeführt wurde. Mehr als 1.500 Arbeitnehmer nahmen an der Umfrage teil.
"Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) darf den Blick nicht länger nur nach innen richten. Denn damit Arbeitnehmer auch in den eigenen vier Wänden langfristig gut und vor allem gesund arbeiten, sollten sie bestmöglich unterstützt werden", sagt Oliver Schwab, Leiter Firmenvertrieb bei der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK). Die Studienergebnisse zeigten, dass vor allem jüngere Angestellte besorgt seien: "Mehr als jeder vierte 18- bis 34-Jährige wünscht sich Schulungen in Bezug auf Ernährung, gesunde Sitzhaltung und Bewegung im Homeoffice. Noch klarer sind die Ergebnisse bei Fragen zu Schulungen in Bezug auf Zeitmanagement und Arbeitsplanung. Fast ein Drittel der Jüngeren wünscht sich hier Unterstützung vom Arbeitgeber."
Zudem ist die klare Abgrenzung von Arbeit und Freizeit ein wichtiges Thema. "Über eine digitale Zeitschranke verfügt nicht ganz jeder fünfte Arbeitnehmer laut unserer Studie", so BGM-Experte Schwab. "Eine Rolle hierbei spielt vermutlich, dass ein zeitlich fest vorgegebener Feierabend unter Umständen dem Wunsch nach möglichst flexiblen Arbeitszeiten gegenübersteht. In unserer Befragung gab ungefähr ein Viertel der Teilnehmer an, sich eine klare technische Abgrenzung von Arbeit und Freizeit zu wünschen. Bei der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen ist dieser Wunsch mit knapp 30 Prozent etwas stärker ausgeprägt." Grundsätzlich gelten aber für Mitarbeiter die in den Unternehmen definierten Zeitbewertungsrahmen natürlich auch für das mobile Arbeiten.
Zur Einordnung: Auch wenn sich im alltäglichen Sprachgebrauch der Begriff Homeoffice etabliert hat, handelt es sich dabei häufig eher um das sogenannte "mobile Arbeiten". Denn beim "echten" Homeoffice schreibt der Gesetzgeber fest, dass ein Arbeitnehmer, der dauerhaft zumindest einen Teil seiner Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden verbringt, dort auch einen festinstallierten Arbeitsplatz hat. Dagegen nutzen beim mobilen Arbeiten die Unternehmen und Mitarbeiter die neuen technischen Möglichkeiten, um bei Bedarf das Büro nach Hause oder an einen anderen Ort zu verlegen. Der Hauptarbeitsplatz bleibt dabei aber das eigentliche Büro in den Räumen des Arbeitgebers.
Checkliste: Wie gesund arbeite ich zuhause?
Die mhplus hat bereits viele Informationen, praktische Tipps und Anregungen für Homeworker und Unternehmen zusammengestellt. Sarah Löder, Fachberaterin für Betriebliche Gesundheitsförderung bei der mhplus Krankenkasse, nennt Beispiele: "Wir haben ein vielfältiges digitales Portfolio entwickelt, um Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu unterstützen. Dieses reicht von verschiedenen Web-Seminaren über Online-Vorträge bis hin zu Live-Cyberkursen und vielem mehr. Besonders die Web-Seminare zum Homeoffice geben hilfreiche Tipps. Auch die neuen Aufgaben der Führungskräfte werden in den digitalen Maßnahmen aufgegriffen. Arbeitgebern bieten wir auf Wunsch hierfür eine individuelle Beratung."
Als Einstieg in ein Homeoffice-BGM hat die mhplus die folgende Checkliste erstellt, die sowohl bei Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern die Sensibilität für das Thema schärfen soll:
- Wo befindet sich der Arbeitsplatz? (Tipp: Klare Abgrenzung des Arbeitsplatzes, um Störungen und Ablenkungen zu vermeiden, z.B. durch eine aufstellbare Trennwand)
- Wie ist der Arbeitsplatz ausgestattet? (Tipp: Optimalerweise Schreibtisch und Schreibtischstuhl, alle nötigen Hilfsmittel, Tageslicht)
- Wie ist der Arbeitstag strukturiert? (Tipp: Feste Arbeits- und Pausenzeiten einhalten)
- Wie läuft die Kommunikation mit Kollegen und Vorgesetzten? (Tipp: Feste Termine zum Austausch vereinbaren, An- und Abmeldung bei Kollegen als Routine verankern)
- Wie sehen die Pausen aus? (Tipp: Auch im Homeoffice mal ein paar Minuten rausgehen, bewegte Pausen einbauen, statt Arbeitsweg einen Spaziergang am Morgen oder Sport direkt nach dem Feierabend)
- Wie sieht die Mittagspause aus? (Tipp: Feste Zeiten einplanen, Mahlzeiten planen und ggf. vorkochen)
- Ist die Ernährung insgesamt ausgewogen? (Tipp: Möglichkeiten der Zubereitung frischer Nahrungsmittel nutzen, ausreichend Wasser trinken, feste Essenszeiten)
- Sind Arbeit und Freizeit klar voneinander abgegrenzt? (Tipp: Laptop/PC nach Feierabend abschalten, statt "nebenbei" noch laufen lassen)
BGM-Fachberaterin Löder empfiehlt Unternehmen, das Thema ernst zu nehmen: "Für viele Arbeitgeber ist das Thema Homeoffice neu und die Umstellung musste sehr schnell gehen. Ein optimal eingerichteter Arbeitsplatz und Homeoffice-erfahrene Mitarbeiter sind daher eher eine Seltenheit. Gerade deshalb ist eine Unterstützung durch das Betriebliche Gesundheitsmanagement umso wichtiger, um rechtzeitig gesundheitsförderliche Verhältnisse und Verhaltensweisen zu schaffen." Vor allem bei Beschäftigten, die langfristig im Homeoffice bleiben, können schlechte Verhältnisse und ein ungünstiges Verhalten ohne BGM-Unterstützung zu gesundheitsschädlichen Auswirkungen führen. Autor: www.mhplus.de
(GFD 08/2020) Die Corona-Krise hat gezeigt, dass Homeoffice für eine Vielzahl von Berufen gut möglich ist. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil arbeitet bereits an einem Gesetzentwurf, der ein Recht auf Homeoffice festschreiben soll. In der Öffentlichkeit wird dies heiß diskutiert. Was aber zum wirklich produktiven Homeoffice in Deutschland nötig ist - das offenbart die repräsentative Studie "Mitarbeiterfocus Deutschland - Sondererhebung Corona-Pandemie": Schnelleres Internet, bessere Arbeitsausstattung und vor allem keine gleichzeitige Kinderbetreuung.
Ein Blick zurück: Mitte März sind Mitarbeiter und ihre Chefs millionenfach ins Homeoffice umgezogen. In der repräsentativen Studie "Mitarbeiterfocus Deutschland" des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens 2HMforum. aus Mainz geben 39 Prozent der befragten Beschäftigten an, aufgrund der Pandemie ganz oder teilweise zu Hause gearbeitet zu haben - oder noch dort zu arbeiten.
Doppelbelastung für Eltern
27 Prozent davon betreuten - aufgrund der Schließungen der Kindertagesstätten und Schulen - ihre Kinder zu Hause und brachten somit Beruf und Familie unter erschwerten Bedingungen unter einen Hut. Dabei teilten sich - so die Studienergebnisse - Väter und Mütter gleichermaßen die Kinderbetreuung im Homeoffice.
Schulkinder parallel zum Homeoffice unterrichten oder gar mit Kita-Kindern im Haus den Berufsalltag meistern, das hat Auswirkungen auf die Produktivität: 42 Prozent der betreuenden Mütter und Väter gaben an, dass ihre berufliche Performance im Homeoffice unter der Kinderbetreuung gelitten habe. "Mit Blick auf den aktuellen Schulbeginn und den Präsenzunterricht ist nicht auszuschließen, dass sich Eltern zeitnah wieder in die Doppelbelastung begeben müssen", so Dr. Frederik Meyer, Studienleiter und Mitglied der Geschäftsleitung bei 2HMforum.
Unzureichende Technik
Jedoch sind Kinderbetreuung und Homeschooling nicht die einzigen Faktoren, die die Produktivität im Homeoffice beeinträchtigten. Jeder fünfte Befragte kritisierte die langsame Internetverbindung und die nicht funktionierende Technik. 28 Prozent der im Homeoffice-Tätigen klagten über die schlechte Arbeitsausstattung des Heim-Arbeitsplatzes. Auch die schlechte Erreichbarkeit von Kollegen für Abstimmungen oder gar der Vorgesetzten für Freigaben von Entscheidungen sei beeinträchtigend für die Produktivität aus dem Homeoffice gewesen. Autor: www.2hmforum.de
(GFD 07/2020) Durch die Eskalation der Corona-Krise mussten Unternehmen und Institutionen unter Druck handeln und Home Office-Arbeitsplätze umsetzen. Bei der Wahl von Collaboration-Tools und Videokonferenz-Apps können jedoch eklatante Datenschutz-Pannen unterlaufen: "Die DSGVO ist über die Hektik der Corona-Isolation oftmals in Vergessenheit geraten. Um schnellste Handlungsfähigkeit herzustellen, haben viele Unternehmen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verschiedener Tools nur mit einem halben Auge gelesen, aber trotzdem bestätigt", sagt Jens Weller, Geschäftsführer von toplink. Der Full-Service-Anbieter aus Deutschland bietet den Arbeitsplatz zum Mitnehmen, inklusive digitaler Telefonanbindung, Nutzung von Office-Anwendungen und auch datenschutzkonformer Videokonferenzdienste. Die Situation rund um die zahlreichen Videokonferenz-Tools erinnert an den alten Klaus Lage-Hit mit der Textzeile "1.000-mal ist nichts passiert, und dann hat es Zoom gemacht". Tatsächlich gehört das gleichnamige Tool zu den besonders beliebten Angeboten auf dem Markt für Videokonferenzen.
Achtung: Cloud Act für US-Anbieter
Zoom ist allerdings eine US-amerikanische Firma und unterliegt dem "CLOUD Act" - und ist damit verpflichtet, US-Behörden den Zugriff auf gespeicherte Daten zu gewähren, auch wenn diese Daten nicht in den USA gespeichert sind. Dabei muss der Betroffene nicht einmal über einen Zugriff informiert werden. "Wer geschäftskritische Informationen über diesen Dienst austauscht, verstößt gegen die Datenschutzgrundverordnung DSGVO", so Jens Weller. Für besonders gravierende Verstöße beträgt das Bußgeld bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des weltweit erzielten Jahresumsatzes im vorangegangenen Geschäftsjahr. Von Zoom rät Weller daher komplett ab. "Zoom legt bei Datenschutz immer nur dann nach, wenn die öffentliche Kritik zu groß wird. Dabei wurden bereits Features wie die Überwachung auf Inaktivität, die IP-Adresse, der Standort und Infos zu den verwendeten Geräten der Teilnehmer oder Datenweitergabe an Facebook eliminiert. Tatsächlich wurden Daten aber auch über Server in China gesendet - ein absolutes No-Go im Sinne des deutschen und europäischen Datenschutzes", sagt Jens Weller.
Datenschutzkonformes Home Office
Die Darmstädter toplink GmbH ist Full-Service-Provider für Telekommunikation und Office und verlagert den Büroschreibtisch in bis zu 60 Länder. Dazu steht ein vollwertiger digitaler Arbeitsplatz mit Festnetz-Anbindung über SIP-Trunk-Technologie "to go" zur Verfügung. Professionelle Bürofunktionen wie Video Conferencing, Desktop Sharing oder die Anbindung an Office 365 können über toplink genutzt werden. Bei allen Anwendungen ist die Einhaltung des Datenschutzes oberste Priorität - gemeinsam mit der einfachen Einrichtung und Nutzung. Alle Services können tagesaktuell ergänzt werden, ohne Wartezeit oder Mindestlaufzeiten. Aus jeder Anwendung kann ein Telefonat gestartet werden - ein weiterer Vorteil bei der Nutzung eines komplett digitalisierten mobilen Büros aus einer Hand. Autor: www.toplink.de
(GFD 07/2020) Corona hat viele Deutsche ins Homeoffice geschickt. Viele von ihnen arbeiten für gewöhnlich im Büro: Bundesweit gibt es 14,8 Millionen Büroarbeiter, Tendenz steigend. Das hatte jahrelang Folgen: Weil die Büromieten nach oben kletterten, wichen viele Firmen aus den Innenstädten in benachbarte Kreise aus, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Deutschland ist eine Büronation. Bundesweit arbeiten rund 14,8 Millionen Menschen in Büros – und es werden immer mehr. Die Bürohauptstadt ist Frankfurt am Main, hier sitzt fast jeder zweite Beschäftigte regelmäßig klassisch am Schreibtisch. Aber auch Düsseldorf, München, Bonn und Stuttgart haben viele Angestellte, die ihr Arbeitsleben im Büro verbringen. Besonders in Städten mit großer öffentlicher Verwaltung ist die Bürodichte hoch, zeigt die Studie. Frankfurt beherbergt als Finanzmetropole naturgemäß viele Büros. Zudem arbeiten in Stuttgart, München, Frankfurt, Köln und Düsseldorf besonders viele Menschen in Unternehmensberatungen – und dort meist im Büro.
Hohe Mieten treiben Unternehmen aus den Städten
Im ländlichen Raum ist der Büro-Anteil deutlich geringer, allerdings wächst er vielerorts: Die bayrischen Landkreise Schwabach, Regen und Bayreuth beispielsweise verzeichnen 2019 fast 80 Prozent mehr Bürobeschäftigung als noch 2012. Vor allem in stadtnahen Kreisen ist diese Entwicklung gut zu beobachten: Weil mit dem steigenden Bedarf auch die Büromieten bis zur Pandemie gestiegen sind, wichen immer mehr Unternehmen in angrenzende Gebiete aus. Eschborn und Schwalbach bei Frankfurt zählen schon seit Jahren eine steigende Zahl an Büroarbeitern, hier sitzen beispielsweise SAP oder der US-Konsumriese Procter & Gamble. „Besonders verkehrsgünstig gelegene Kreise und Städte, die nah an Metropolen liegen, sind für Unternehmen attraktiv“, sagt Studienautor Michael Voigtländer. „Allerdings hat Corona diese Entwicklung vorerst gestoppt. In den kommenden Monaten dürften Büros nicht mehr so stark nachgefragt werden.“
Jeder zweite Büroarbeiter nutzt Homeoffice
Die Studie untersucht auch, wie verbreitet Homeoffice bei Bürobeschäftigten ist – schließlich ist Schreibtischarbeit prädestiniert für Homeoffice. Etwa 85 Prozent der Büroarbeiter könnten theoretisch auch zuhause arbeiten, wie nun auch Corona belegte. Tatsächlich arbeitete 2018 nahezu jeder zweite Büroarbeiter zumindest gelegentlich von zuhause aus, 2006 waren es noch etwas mehr als jeder dritte. Jeder zehnte Büroarbeiter lehnt Homeoffice ab, unabhängig davon, ob er die Möglichkeit dazu hätte oder nicht.
Die Studie basiert auf Befragungen von 20.000 Berufstätigen, durchgeführt vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) sowie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Autor: www.iwkoeln.de
(GFD 04/2020) In der aktuellen Ausnahmesituation der Corona-Pandemie gibt es Einiges zu beachten, um den Erfolg der Krisenmanagementmaßnahmen sicherzustellen. Die folgenden Punkte sollen Hinweise und Anregungen für wichtige Themen geben, auf die es ankommt.
Risikomanagement & Governance
Aktualisieren Sie Betriebsvereinbarungen bzgl. Heimarbeit/Nutzen von privaten Rechnern für geschäftliche Zwecke – Mitarbeiter sollten Gewissheit darüber haben, was sie tun bzw. nicht tun dürfen.
Schulen Sie Mitarbeiter in Bezug auf Cyber-Sicherheit: Sensibilisieren Sie sie bzgl. der Gefahren, die durch Phishing (insbesondere aktuelle COVID-19-Betrugsmaschen) und der Nutzung unsicherer WLAN-Verbindungen/ Praktiken ausgehen.
Richten Sie ein Verfahren oder einen Prozess ein, wie Mitarbeiter verdächtige E-Mails melden können (“Phishing-Alarm”).
Sicherheit im Betrieb
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um sicherzustellen, dass End-Point-Security-Lösungen (Virenscanner, etc.) und E-Mail-Scanner auf dem neuesten Stand sowie alle relevanten Sicherheits-Updates eingespielt sind – kein Unternehmen sollte sich derzeit auch noch mit der Ausbreitung von Computer-Viren beschäftigen müssen.
Prozesse rund ums Berechtigungsmanagement müssen evtl. angepasst, implementiert oder auch auditiert werden – vermeiden Sie es, in einer Kurzschlussreaktion Berechtigungen zu verteilen, die inhaltlich nicht begründet sind, unzureichend dokumentiert werden und/oder im Nachhinein schlecht wieder entzogen werden können.
Bieten Sie Ihren Mitarbeitern eine Möglichkeit an, über ein VPN (Virtual Private Network) von zu Hause sicher auf das Unternehmensnetzwerk zugreifen zu können – vergewissern Sie sich, dass Sie den weitaus höheren Kapazitätsanforderungen Rechnung tragen; VPN-Profile sollten so eingerichtet sein, dass der gesamte Netzwerkverkehr über das Gateway geleitet wird (kein Splitting).
Sollten Sie Geo-Filter/Blocker oder IP-Whitelisting nutzen, denken Sie daran, dies eventuell für die von außen zugreifenden Mitarbeiter freizuschalten.
Multi-Faktor-Authentifizierung sollte überall implementiert sein – insbesondere in Zeiten der Verunsicherung und verstärkter Phishing-Attacken sollte ein Passwort nicht das einzige Mittel sein, den Zugang zu Unternehmenswerten zu kontrollieren.
Stellen Sie technisch oder über eine Betriebsvereinbarung (siehe oben) sicher, dass Mitarbeiter keine geschäftlichen Daten auf privaten Computersystemen speichern– diese Daten sollten innerhalb der Backup-Strategie gesichert werden, evtl. in einer höheren Frequenz als bisher, um dem größeren Ausfallrisiko Rechnung zu tragen.
Sicherheit zu Hause
Arbeit und Privates sollte getrennt werden – nutzen Sie geschäftliche Laptops selbst zu Hause nur für geschäftliche Zwecke.
Stellen Sie sicher, dass WLAN-Router die neueste Firmware nutzen und keine Default-Passwörter mehr eingestellt sind; unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter hierin, z. B. über telefonischen Support
Lassen Sie Computer, die geschäftliche Angelegenheiten bearbeiten, niemals unbeaufsichtigt; sperren Sie sie jedes Mal und setzen Sie die automatische Sperre auf maximal 5 Minuten. Kinder sind erstaunlich effektiv darin, unbeabsichtigt Schäden zu verursachen, und Übeltäter erst recht.
Um Bandbreite zu schonen, nutzen Sie das VPN nur für den Zugang zum Unternehmensnetzwerk und zu geschützten Informationen, nicht für allgemeine Aufgaben wie Web-Browsen oder gar Privates
Bei Videokonferenzen nutzen Sie nach Möglichkeit das Telefon für den Audio-Teil – dies ist zuverlässiger und spart Bandbreite.
Vermeiden Sie die Nutzung von USB-Sticks oder anderen entnehmbaren Speichermedien.
Sozialer Zusammenhalt
Bei allem Fokus auf Sicherheit und Geschäftsfortführung unterschätzen Sie nicht den Stellenwert, den der soziale Kontakt und die Zusammenarbeit mit den Kollegen für Ihre Mitarbeiter hat. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter nicht „allein“ im Home-Office
Binden Sie Ihre Mitarbeiter durch Online-Initiativen ein – geplante Arbeitspausen, Video-Chats, web-basierte „Lunch-and-Learns“ oder Betriebsversammlungen.
Nutzen Sie alternative Kommunikations-/Zusammenarbeitstechnologien wie z.B. MS-Teams oder Slack.
Kommunizieren Sie häufig und ehrlich an Ihre Mitarbeiter: was sind die aktuellen Entwicklungen, was läuft gut, was läuft schlecht, was ist und wird aktuell wichtig – und teilen Sie ruhig Ihre Wertschätzung dafür mit, wie Ihre Mitarbeiter sich weiterhin trotz widriger Bedingungen für Ihr Unternehmen einsetzen.
Autor: www.marsh.com/de
( 04/2020 ) Noch nie haben so viele deutsche Arbeitnehmer im Home Office gearbeitet wie derzeit. Doch in der Corona-Krise ist die Auftragslage nicht überall gleich gut. So stehen viele Arbeitnehmer vor der Herausforderung, die Zeit im Home Office sinnvoll zu nutzen. Weiterbildung kann eine gute Möglichkeit sein, um auch zu Hause am Ball zu bleiben. Die aktuelle Randstad-ifo-Personalleiterbefragung (4. Quartal 2019) zeigt, dass mehr als die Hälfte aller Unternehmen die Bedeutung von Weiterbildung für den zukünftigen Unternehmenserfolg bisher als sehr hoch einschätzten (59%).
Mittelstand lernte bisher kaum digital
Zwar weicht dieser Wert bei den mittelständischen Unternehmen (bis 50 Mitarbeiter) kaum davon ab (57%). Bislang lag der Mittelstand allerdings fast zwanzig Prozentpunkte hinter den Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern (74 %). Besonders gravierend sind die Unterschiede beim digitalen Lernen. Nur 7 % der mittelständischen Unternehmen haben bisher erwartet, dass e.learning Formate, die standortunabhängiges Lernen erlauben, deutlich wichtiger werden. Dagegen stieg für knapp ein Drittel der Großunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern die Bedeutung dieses Lernformats stark (28 %). "Weiterbildung ist die zentrale Konstante in der modernen Arbeitswelt. Mobile Anwendungen werden nicht nur in Zeiten von Corona immer wichtiger, wenn der individuelle Standort und die verfügbare Zeit von Arbeitnehmern stark variieren", erklärt Dr. Christoph Kahlenberg, Leiter der Randstad Akademie.
Weiterbildung wird wichtiger werden
6 % der Mittelständler geben in der Befragung an, die Bedeutung von Weiterbildung für den Unternehmenserfolg aktuell nicht einschätzen zu können. "Um mit den Neuerungen der digitalen Arbeitswelt Schritt zu halten, wird Lernen unerlässlich bleiben. Das betrifft besonders jene Unternehmen, die bisher nur wenig in Weiterbildung investiert haben. Hier ist die langfristige Erwerbsfähigkeit ihrer Arbeitnehmer gefährdet", so Dr. Kahlenberg.
Autor: www.randstad.de